AG Prof. Dr. Carola Griehl Algenbiotechnologie in Köthen

Warum Algen?

Algen gelten als nachhaltige Rohstoffquelle für eine biobasierte Wirtschaft. Sie können mit Hilfe von Sonnenlicht als Energiequelle und umweltschädlichem Kohlendioxid als Kohlenstoff-Quelle Biomasse aufbauen. Mit ihrer großen Diversität und Inhaltsstoffen, die in Pflanzen und anderen Mikroorganismen nicht oder nur in geringen Mengen auftreten, bieten sie ein enormes Potenzial zur industriellen Gewinnung von Lebens- und Futtermitteln, Kosmetikzusätzen, Pharmawirkstoffen, Feinchemikalien, Biopolymeren oder auch nanostrukturierten Materialien. Von Vorteil ist, dass die Erzeugung von Algenbiomasse in Photobioreaktoren keine Ackerböden beansprucht, ganzjährig und unabhängig von Witterungsbedingungen möglich ist und 5-10-fach höhere Biomasseerträge gegenüber vaskulären Pflanzen ermöglicht.

Bisher verhindern die hohen Kosten und Energieeinträge, die zur Herstellung, Ernte und Aufarbeitung von Algenbiomasse notwendig sind, den Erfolg der wirtschaftlichen Gewinnung niedrigpreisiger Produkte, wie Plattformchemikalien und Biokraftstoffe. Daher fokussiert sich die kommerzielle Nutzung von Mikroalgen bisher auf wenige Stämme, die überwiegend in Form der ganzzelligen Biomasse als Nahrungs- und Futtermittel oder als Hochwertprodukte wie Omega-3-Fettsäuren (als Fischölersatz), vegane Proteine und insbesondere bioaktive Algenpigmente wie Astaxanthin, Phycocyanin und Fucoxanthin vermarktet werden.